„Wer eine Geschichte zu erzählen hat, ist ebensowenig einsam wie der, der einer Geschichte zuhört. Und solange es noch irgend jemanden gibt, der Geschichten hören will, hat es Sinn so zu leben, dass man eine zu erzählen hat." (Stan Nadolny)


Wozu ein Vorführnachmittag gut sein kann
?

Viele ältere Menschen leiden darunter, dass ihr Erinnerungsvermögen nach und nach abnimmt, oder sie vereinsamen innerlich, weil ihre Lebensgeschichte nicht mehr gefragt ist. Sprechen über das eigene Leben gehört zu den elementaren Bedürfnissen von Menschen.

Als langjährige Fernsehjournalistin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks halte ich Erinnerungen, Erlebnisse, Erfahrungen älterer Menschen in Filmportraits fest. Dabei erlebe ich immer wieder, dass die Menschen oft das erste Mal über ihre Kindheit oder den Krieg erzählen - dass Erinnerungen wachgerufen werden, die scheinbar tief vergraben waren.

In Seniorenresidenzen, Alten- und Pflegeheimen führe ich das Filmportrait eines Mannes vor, der trotz seiner Kriegserlebnisse sehr positiv aus seinem Leben erzählt und mit seinen 88 Jahren hofft, "noch lange auf dieser wunderbaren Welt leben zu dürfen“!

Angeregt durch dieses Filmportrait treten die Zuschauenden aus ihrer Isolation heraus, beginnen über ihre Vergangenheit nachzudenken und aus ihrem Leben zu erzählen. Sie entdecken Gemeinsamkeiten untereinander und erleben die wohltuende Wirkung dieser Erfahrung. Diese älteren Menschen, die an einem solchen Nachmittag dabei sind, treten untereinander in Kontakt und fühlen sich nicht mehr alleine und unverstanden. Neue Kontakte und Denkanstöße entstehen. Die Kenntnisse, Erfahrungen der anderen werden gewürdigt. Einige werden plötzlich zum Schreiben animiert und bekommen Unterstützung von denjenigen, die berichten, dass sie das schon lange tun.

So ein Vorführnachmittag kann sowohl eine willkommene Abwechslung bei einem Angehörigentreffen sein als auch eine Möglichkeit, sich als Heim in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ebenso ist es auch eine Chance im persönlicheren Umgang mit den Bewohnern. Denn es geht in Zukunft immer mehr um die Frage: Wen pflegen wir hier eigentlich? Wer ist der Mensch? Wenn ich den Menschen in seiner Gesamtheit erlebe, wenn ich mehr über ihn weiß, kann ich zielgerichteter pflegen.

Wie ein Vorführnachmittag abläuft?

Ich reise mit eigener Technik an und richte ca. 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn die Technik ein. Es ist darauf zu achten, dass während dieser Zeit keine Zuschauenden im Vorführraum sitzen, da sonst die nötigen Ton- und Lichtproben nicht erfolgen können. Nach einer Vorstellung meiner Person und meiner Arbeit (ca. 10 Minuten) zeige ich das Filmportrait (ca. 30 Minuten Länge). Im Anschluss entwickelt sich eine Fragen- und Erzählstunde (ca. 30-90 Minuten).

Wenn solche Vorführnachmittage für mich eine Möglichkeit der Auftragsakquise sind, erhebe ich lediglich eine Aufwandspauschale.

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